In unser aller Leben gehört auch der Tod.
Es gibt den plötzlichen Tod durch Unfall, Suizid,… Er geschieht plötzlich, ohne Vorbereitung und knallt aus dem Nichts in unser Leben.
Doch es ist gibt auch den Tod, dem das Sterben vorausgeht. Jemand ist alt oder krank und man weiß, dass es nun bald zu Ende geht.
Wenn jemand gerade auf diesem Weg ist, ist es unglaublich gut und heilsam ihn dabei, wenn gewünscht, ein Stück zu begleiten. Sicher, es erfordert Mut. Doch seid gewiss, man bekommt und lernt so viel mehr, als der Mut gekostet hat.
Ich habe ein Buch in die Hände bekommen, das genau diese Situation schildert. Ja, es ist ein Kinderbuch, doch auch als Erwachsener kann ich mir daraus so viel mitnehmen.
…offen und ehrlich sein
…alle Fragen stellen
…die Traurigkeit und Wut zulassen
…sich verabschieden
…ein Andenken bewahren
Wenn man also weiß, dass jemand sterben wird, ist es auch für uns, jedoch ganz besonders für die Kinder wichtig, darüber offen und ehrlich zu sprechen.
Als Unterstützung eignet sich sicher das wunderbare, einfühlsame Buch
„Der alte Bär muss Abschied nehmen“ von Udo Weigelt und Cristina Kadmon aus dem NordSüd Verlag perfekt dafür.
Der alte Bär, der schon seit jeher im Wald lebt, ist krank. Nachdem die Tiere diese schlechte Nachricht vom Hasen bekommen hatten, beeilten sie sich alle zur Höhle des Bären zu kommen. Dort wachte der Dachs und ermahnte die Tiere zur Ruhe.
Sie kletterten ganz still gemeinsam in die Höhle des Bären. Das Eichhörnchen, das Kaninchen, das Rehlein, der Hase, der Dachs und natürlich der kleine Fuchs.
Sie sahen, dass der Bär wirklich verändert aussah.
Der kleine Fuchs drängelre sich vor und fragte den Bären ganz offen.
„Was ist denn mit dir? Was fehlt dir denn?“
Der alte Bär antwortete, dass er sich von allen verabschieden möchte, denn er macht nun eine ganz besondere Reise. Eine Reise, die jeder Bär und jedes Tier am Ende seines Lebens macht.
Das Kaninchen erschrak und fragte: „Du stirbst doch nicht etwa?“
Da sagte der alte Bär ganz ruhig:
„Doch. So sehr viel Zeit habe ich wohl nicht mehr. Und darum ist es gut, dass ihr alle gekommen seid, damit ich mich von euch verabschieden kann.“
Der kleine Fuchs war empört und traurig. Der alte Bär kann sie doch nun nicht einfach so alleine lassen.
Er lief zu seinem Lieblingsplatz am See und dachte lange nach.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es ohne den Bären sein wird, denn er konnte sich, wie alle anderen Tiere auch, gar nicht erinnern, dass es mal eine Zeit ohne den Bären gegeben hatte.
„Und was ist, wenn man tot ist?“
Diese und andere Fragen musste er dem Bären unbedingt noch stellen und so machte er sich auf dem Weg zu seiner Höhle.
Dort angekommen, lenkte er geschickt den Dachs ab, der vor der Bärenhöhle Wache hielt, und schlüpfte schnell zum Bären hinein.
Der alte Bär war nicht überrascht den kleinen Fuchs nochmal zu sehen. Er hatte schon erwartet, dass der kleine Fuchs noch Fragen haben würde.
Die 2 Freunde sprachen nun ganz offen miteinander. Der Bär erklärte dem kleinen Fuchs, dass er selbst nicht genau weiß, was nach dem Tod ist, dass er aber glaubt, dass er dann in den Himmel komme. Er habe nämlich schon davon geträumt, dass er dort alle waren, die schon vor ihm gestorben waren und dass sie dort auf ihn gewartet und ihn begrüßt hatten.
Am nächsten Tag war der Bär tot.
Die Tiere gingen noch ein letzes Mal zu seiner Höhle um dem Bären die Pfote zu streicheln.
Der Dachs verteilte die Sachen des Bären, denn jedes Tier sollte eine Erinnerung bekommen. Der kleine Fuchs wollte den Ball des Bären vorher nocht annehmen, da er den Bär ja sowieso nie vergessen werden. Doch der Dachs meinte darauf:
„Kein Tier wird den Bären vergessen und darum wird er auch immer bei uns sein. Auch wenn er nicht da ist.“
Dieses liebevoll gestaltete Buch behandelt den Tod, wie er ist. Offen, voller Fragen und tröstend.
Die warmen Illustriationen sind aufs Wesentliche reduziert, kommen, wie der Text, ohne Schnickschnack aus und vermitteln genaus deshalb die Hoffnung und Freundschaft nonverbal.
Sowohl ich als auch der Hasenbub lieben dieses Buch. Der Hasenbub hat auch sofort den Zusammenhang zum Tod unserer Nachbarin hergestellt und wir haben nochmal ausführlich darüber gesprochen.
Eine klare Empfehlung für alle, nicht nur für Betroffene. Kinder gehen, wenn es zugelassen wird, unglaublich gut und stark mit dem Thema Tod um. Traut euch und staunt!
Dieses Buch wurde uns vom NordSüd Verlag zur Verfügung gestellt. Danke dafür!
„Der alte Bär muss Abschied nehmen“
Udo Weigelt und Cristina Kadmon (Illustrationen)
ISBN 978-3-314-01646-2
NordSüd Verlag
Ab 4 Jahren
Mehr Lieblingsbücher von uns findet ihr in der Kategorie „Bücherblitzlicht„.
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Das klingt nach einem wirklich tollen Buch!
Vielen Dank für den Tipp 🙂
Liebe Grüße, Biene
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Gerne! 😊👍 Liebe Grüße Lisa
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Sehr schöner und einfühlsamer Beitrag 🙂 zu dem Thema kann ich auch das Buch „Nie mehr Oma-Lina-Tag“ empfehlen. Da wird sich ebenfalls damit auseinandergesetzt, was es heißt einen geliebten Menschen nicht mehr tagtäglich um sich zu haben. Es ist so wichtig, dass Kinder auch solche Bücher lesen oder anderweitig mit der Thematik umgehen lernen, damit es sie nicht aus heiterem Himmel trifft, wenn jemand stirbt.
Der Tod gehört zum Leben nunmal dazu!
Liebe Grüße
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Danke für den Tipp! Werd ich mir anschauen! 😊
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